Allgemein,  Emaille/ Feuremail

Feueremail eine fast vergessene Technik im Goldschmiedehandwerk

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Im ersten Beitrag von mir ging es um zwei grundsätzliche Begriffe und deren unterschiedliche Bedeutung. Bei mir hier auf der Seite dreht sich alles ums Email bzw. Feueremail oder Emaille. Es ist meine große Leidenschaft und ich hoffe, ich kann den einen Leser oder die andere Leserin mit meiner Begeisterung für dieses alte Handwerk anstecken.

Was ist nun Feueremail?

Feueremail ist eine Glassorte. Glas begegnet uns als Fenster im Haus, als Wasserglas und anderes Geschirr, als Glasur auf Keramik oder Porzellan. Weitaus seltener ist Glas auf Metall zu finden. Vielleicht hat einer noch einen alten Emailtopf von seiner (Ur) Großmutter bei sich zu Hause oder eine Kanne, eine Schale. Vielleicht findet man ein altes Stück auf dem Flohmarkt und erwirbt es.

Es ist schon eine ganze Weile her, da war Email sehr populär gewesen. Das war zur letzten Jahrhundertwende, vom 19. zum 20. Jahrhundert. Mit Emaille wurden Schmuckstücke farbig gestaltet, Kochutensilien und Geschirr aus Stahl veredelt. Auch Gegenstände des täglichen Gebrauchs wie Bilderrahmen, Uhren, Dosen, Zigarettenetuis und weitere zierten bunte Emailfarben. Daran knüpfen sich große Namen und deren Manufakturen, wie zum Beispiel Fabergé, Catier, René Lalique oder Theodor Fahner.

In den 60- ern und 70- ern des 20. Jahrhunderts gab es auch viele begeisterte Laien, die das Emaillieren für sich als Hobby entdeckten. Ich werde da von so manchen älteren Besuchern auf Kunsthandwerkermärkten und Ausstellungen darauf angesprochen.

Doch heutzutage emaillieren nur noch sehr wenige Goldschmiede und Schmuckdesigner ihre Werkstücke. Zum einen wird es kaum noch als Fach unterrichtet- ich habe mir das Emaillieren selbst beigebracht. Zum anderen hat die Nachkriegsgeneration der Künstler wenig Interesse an den kulturellen Leistungen ihrer Vorfahren. Sie bevorzugt es mit neuen Materialien wie Kunststoffe, Kunstharze, Kautschuk, Beton und anderen zu arbeiten. Weiterhin ist Emaillieren eine anspruchsvolle Technik. Es ist notwendig, dass der Emailleur sich sicher in der Farbenlehre, der Kompositionslehre, dem Goldschmieden und dem Emaillieren auskennt, um gute Ergebnisse zu liefern. Dies erfordert viel Zeit, Geduld und Durchhaltevermögen. Starke Nerven braucht es ebenso, um Rückschläge und Misserfolge beim Arbeiten auszuhalten.

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One Comment

  • Neeltje Forkenbrock

    Vielen Dank für die Erklärung zu Feueremail. Ich mache demnächst ein Praktikum bei einem Goldschmied und freue mich schon solche Techniken hautnah mitzuerleben. Ich informiere mich deswegen schonmal vorab im Internet.

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